Israel im Herbst – Ein kontroverses Reiseziel

| | Kategorie: Freizeit

Regenmatsch, Wind und rot-braune Tristesse – Wenn es im Oktober langsam kälter und ungemütlicher wird, kommt bei vielen der Traum vom verspäteten Urlaub auf. Bestens dafür geeignet ist Israel. „Das Heilige Land“ lädt mit seinen milden Temperaturen im Herbst sowohl zu interessanten Städtetrips als auch zum entspannten Badeurlaub an der Mittelmeerküste oder am Toten Meer ein. Doch wie gefährlich sind Reisen nach Israel aktuell?

Jerusalem - Hauptstadt von Israel

Israel im Herbst ist eine Reise wert! Aktuell gibt es jedoch Reisewarnungen von Auswärtigem Amt.

 

Reise nach Israel im Herbst: Sommerliche Temperaturen für Stadt- und Strandurlaub

Nicht nur das Frühjahr, auch die Herbstmonate September und Oktober eigenen sich bestens für eine Reise nach Israel. Während es in Deutschland langsam kühler wird, kann man in dem an der östlichen Mittelmeerküste gelegenem Land noch mit sommerlichen Temperaturen rechnen.

Für den Badeurlaub bieten sich die an der Mittelmeerküste gelegenen Städte Tel Aviv oder Haifa an, in denen im Oktober noch eine Lufttemperatur von 27 Grad und eine Wassertemperatur von 25 Grad herrschen. Doch auch die Hauptstadt Jerusalem, die im Landesinneren Israels liegt, eignet sich mit 9 Sonnenstunden pro Tag dafür, Land und Leute kennenzulernen.

Totes Meer mit Israel-Flagge

Beliebt bei Reisen nach Israel: Das Tote Meer

Ein beliebtes Reiseziel – wenn nicht sogar ein Reise-Muss – ist das Tote Meer. In dem See mit 30 Prozent Salzgehalt können Urlauber im Oktober bei bis zu 32 Grad Lufttemperatur und 30 Grad Wassertemperatur baden gehen.

Sukkot – Jüdisches Laubhüttenfest als Touristenmagnet

Besonders im Oktober lockt viele Touristen der Sukkot, das jüdische Laubhüttenfest, nach Israel. Das fröhliche, bunte Wallfahrtsfest wird traditionell fünf Tage nach dem Versöhnungstag Jom Kippur, vom 15. bis 21. Tag des jüdischen Monats Tischr begangen. Im gregorianischen Kalender entspricht dies den Monaten September oder Oktober. Der Sukkot 2014 findet vom 9. bis zum 15. Oktober statt.

Für die sieben Tage andauernden Festlichkeiten werden kleine Hütten gebaut, die damals den Juden nach ihrer Rückkehr aus dem Babylonischen Exil in den Wüstengebieten Israels als schattenspendende Unterkünfte dienten. Um sich daran zu erinnern, einst ein besitzloses Nomadenvolk gewesen zu sein, errichten jüdische Familien in ihren Gärten und Höfen oder auf Dächern und Balkonen diese kleinen Laubhütten aus Palmzweigen, die mit Früchten, bunten Papiergirlanden und Bildern geschmückt werden – ein farbenfrohes Spektakel!

Sukka-Anbauten

Sukka-Anbauten an einem Wohnhaus in Bnei Brak (Israel, 2012)

Wen es zum Sukkot nach Israel zieht, sollte bedenken, dass am ersten und letzten Feiertag das gesamte Geschäftsleben Israels ruht und auch die dazwischen liegenden Tage als Halbfeiertage gelten. Das heißt, dass einige Geschäfte die ganze Woche über nur halbtags geöffnet sind oder gänzlich geschlossen bleiben, weil israelische Familien die Feiertage selbst gern für einen Urlaub nutzen.

 

Reiseziel Israel – gefährliches Krisengebiet oder familienfreundlicher Urlaubsort?

Hamas, ISIS, Raketenangriffe, Bombendrohungen, gestrichene Flüge, Entführungen von ausländischen Journalisten – Die Medien sind voll von Unheilsverkündungen über Israel. Man fragt sich: Ist eine Reise nach Israel zu gefährlich?

Tatsächlich spricht das Auswärtige Amt aufgrund intensiver militärischer Auseinandersetzungen in der Vergangenheit für palästinensisch besetzte Gebiete in Israel (Gaza-Streifen, Westjordanland, Ost-Jerusalem sowie Golan-Höhen im Grenzgebiet zu Syrien und Libanon) einen regionalen Sicherheitshinweis aus. Von Reisen in diese gefährlichen Gebiete wird insbesondere Individualreisenden abgeraten.

Für Pauschalreisende und Familien, die ohnehin nicht in diesen Gebieten untergebracht sind, gibt es in Israel aber noch Einiges gefahrenlos zu entdecken. Da israelische Großfamilien selbst gern im eigenen Land verreisen, gilt Israel als besonders familien- und kinderfreundlich. Viele Strände, wie die in den Erholungsorten Eliat und Tiberias, verfügen über eigene Abschnitte mit Spielgeräten oder Kinderclubs, in denen die Sprösslinge von pädagogisch geschultem Personal beaufsichtigt werden.

Um Israel zu entdecken, bieten sich Übernachtungen in Kibbuz-Hotels an, die über gute Spielanlagen, Schwimmbäder und Kindergärten verfügen. Sie sind in die fruchtbaren Landschaften Israels eingebettet und vermitteln am besten das Lebensgefühl Israels.

Schon gewusst?

  • In der zollfreien Zone der Region Eliat gibt es keine Mehrwertsteuer
  • Da 75 Prozent der Einwohner Israels jüdisch sind, ist sogar Klebstoff israelischer Briefmarken koscher.
  • In Israel gibt es keine traditionelle, einheimische Küche. Da die Israelis aus über 80 Ländern eingewandert sind, kochen sie nach französischen, jemenitischen, marokkanischen, österreichischen, russischen, polnischen, argentinischen oder ungarischen Rezepten ihrer Vorfahren – und immer mit orientalischem Einfluss.

Bildnachweis: Jerusalem: Michael Ries; Totes Meer: sven scherz-schade – beide pixelio.de; Sukka-Anbauten: Dr. Avishai Teicher Pikiwiki Israel