Die Umwelt ächzt unter unseren heutigen Lebensstandards. Während es für Politiker und große Unternehmen höchste Zeit ist, sich für nachhaltige Veränderungen zum Schutz der Umwelt einzusetzen, kann jeder einzelne von uns ebenfalls seinen Beitrag zu einer positiven Ökobilanz leisten. Auch auf Reisen.
Wer für die nächsten Ferien den Urlaub plant, sollte neben den persönlichen Vorlieben und die seiner Mitreisenden auch die Nachhaltigkeit seiner Unternehmung im Auge behalten. Und diese beginnt bereits vor Reiseantritt.
In Bibliotheken werden Bücher, Zeitschriften und Filme ganz selbstverständlich geliehen. Doch auch bei anderen Dingen lohnt sich das Ausleihen oft mehr als das Kaufen. Zum Beispiel beim Dachgepäckträger oder bei der Skiausrüstung. Wenn ihr euch letztere vor Ort ausleiht, erspart ihr euch zudem noch den mühsamen Transport.
Fragt Verwandte und Bekannte, ehe ihr euch etwas neues zulegt. Vielleicht haben sie ja noch den großen Rucksack übrig, den ihr für eure Reise braucht. Oder ihr schaut in Secondhand-Läden, auf Flohmärkten und in Kleinanzeigen nach. Das ist ressourcenschonend und häufig auch günstiger als ein Neukauf.
Das trifft übrigens nicht nur für das Zelt, den Tennisschläger oder die Koffer zu, sondern kann auch im Alltag berücksichtigt werden.
Vor dem Verlassen der Wohnung, solltet ihr prüfen, ob alle Fenster verschlossen sind und die Heizung aus ist oder zumindest runtergeregelt wurde. Außerdem solltet ihr bei allen elektrischen Geräten den Stecker ziehen, da sie auch im ausgeschaltenen Zustand noch Strom verbrauchen. Ihr schont also nicht nur die Umwelt, sondern auch euren Geldbeutel!
Das Flugzeug verfügt bekanntermaßen über die schlechteste Klimabilanz im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln. Verzichtet daher wenn möglich auf eine Flugreise und denkt über Alternativen nach. Wie wäre es zum Beispiel mit der Bahn? Sie ist ein ökologisch wertvolles Reisemittel und hält bei rechtzeitiger Buchung auch günstige Tickets bereit.
Weitere Alternativen sind die Anreise per Fahrrad oder die Nutzung von Carsharing-Angeboten und Mitfahrgelegenheiten. Auch ein Fernbus kann genutzt werden. Grundsätzlich gilt, den Pro-Kopf-Verbrauch an CO2 so weit wie möglich zu reduzieren.
Ein Öko-Campingplatz hat in puncto Nachhaltigkeit viel zu bieten. Er wird in der Regel mit Ökostrom betrieben, bereitet sein Warmwasser mit Sonnenkollektoren auf, vermeidet Abfall, recycelt Restmüll, spart Wasser und Strom, verzichtet weitestgehend auf Plastik und bietet Bio-Produkte zum Verzehr an.
Doch auch Öko-Ferienhäuser und Öko-Hotels leisten einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Ihr selbst könnt diesen maximieren, indem ihr nicht täglich eure Handtücher wechseln oder das Zimmer reinigen lasst. Vielleicht lässt sich ja auch auf die Klimaanlage verzichten?
Natürlich gelten auch hier die gleichen Regeln wie daheim: Wasser sparsam verwenden, Licht löschen beim Verlassen des Raumes und Stecker ziehen, zum Beispiel die von Ladegeräten.
Nicht immer ist ein Mietwagen in der Urlaubsregion nötig. Per pedes lassen sich häufig verborgene Schätze entdecken, an denen das Auto rasch vorbeifährt. Und wandern ist absolut CO2-frei. Ebenso praktisch und umweltfreundlich sind Ausflüge mit dem Rad. Häufig werden direkt vor Ort Räder verliehen und Touren angeboten. Oder du nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel – dabei lernst du auch gleich Land und Leute besser kennen.
Wasserratten sollten mit einem See vorliebnehmen, statt sich in einem gechlorten Pool zu vergnügen. Besonders in klaren Seen ist das Baden unbedenklich. Auch grüne Algen sind in der Regel ungefährlich – sie entstehen aufgrund hoher Sonneneinstrahlung. Anders verhält es sich bei Blaualgen: Sie lassen das Wasser bläulich schimmern und können mit Haut und Schleimhäuten reagieren.
In vielen Ländern ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle für den Großteil der Bevölkerung. Besucht also regionale Geschäfte, Supermärkte und Restaurants und bezahlt faire Preise auf Wochenmärkten.
Auf Öko- und Biohöfen ist es leicht, an ökologisch nachhaltige Lebensmittel zu kommen. Wer im Hotel oder Restaurant isst, hat es da meist schwieriger. Ihr könnt jedoch nach einem Umweltgütezeichen Ausschau halten und auf regionale Speisen zurückgreifen statt auf Importgüter.
Übrigens… Auf den Malediven herrscht ein massives Müllproblem. Die Touristen hinterlassen tonnenweise Abfall, den die Malediver nicht ordnungsgemäß entsorgen können. Sämtlicher Müll wird verbrannt und die Reste im Meer verklappt, da ein geregeltes Entsorgungsnetzwerk fehlt. Umweltschützer raten daher, den eigenen Müll wieder mit nach Hause zu nehmen, wo er recycelt werden kann.
Bildquellen: Titelbild: wolla2, Bahngleis: Wolfgang Dirscherl, Wanderer: Peter Freitag, Notizzettel (bearbeitet): Stephanie Hofschlaeger – Pixelio.de