Gemäß einer Erhebung von YouGov, einem Markt- und Meinungsforschungsinstituts, ernähren sich derzeit 900.000 Menschen in Deutschland vegan – Tendenz steigend. Die Gründe dafür sind verschieden: Vielen liegt der Tierschutz am Herzen, andere tun es für ihre Gesundheit und körperliche Fitness und wieder andere möchten auf diese Weise einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Auch der Welthunger, der durch den hohen Fleischkonsum verursacht wird, kann ein Beweggrund sein.
Auch wenn im vergangenen Jahr durchschnittlich nur zwei Prozent der deutschen Restaurant-Besucher bevorzugt vegane Gerichte bestellten, erkennt die Wirtschaft den Trend und reagiert auf die wachsende Nachfrage mit einem wachsenden „Veggie-Angebot“. Während Starbucks beispielsweise ein veganes Menü ins Angebot aufnimmt, servieren die Wiesnwirte schon seit einigen Jahren zum Oktoberfest auch vegane Speisen. Auch der Buchhandel profitiert vom veganen Trend: 2011 gab es etwa 12 Neuveröffentlichungen bei den veganen Kochbüchern – 2014 sind es bereits jetzt schon 77.
Berlin gilt nach wie vor als Hauptstadt der veganen Kost. Aktuell haben 28 vegane Cafés und Restaurants für ihre ernährungskritische Kundschaft geöffnet. Dabei werden die unterschiedlichsten Geschmäcker bedient – solange die veganen Auflagen erfüllt werden: Vom Fastfood-Restaurant bis zum Gourmettempel. Zum Weltvegantag 2014 lassen sich viele besondere Kreationen einfallen.
Eine vegane Lebensweise bezieht sich jedoch nicht ausschließlich auf die Ernährung. Veganer achten ebenfalls darauf, dass ihre Kleidungsstücke nicht aus Echtleder bestehen und dass Kosmetika und andere Produkte nicht anhand von Tierversuchen getestet wurden. Kurzum: Der Veganismus ist eine ganzheitliche Lebensanschauung, die vor allem den Tierschutz in den Mittelpunkt rückt.
Um die vegane Lebensweise an den Mann oder die Frau zu bringen, finden weltweit zahlreiche Veranstaltungen zum Thema statt. In Karlsruhe beispielsweise werden Veganer dazu aufgerufen, einen (gern auch fremden) Nicht-Veganer zu einem veganischen Essen einzuladen und ihn mit maximal 10 Euro bei seinem Mahl zu subventionieren, damit dieser wortwörtlich auf den Geschmack kommt.
Informationsstände zum 20. Weltvegantag 2014 in den Fußgängerzonen der Großstädte sollen zudem über den Veganismus aufklären und seine Intentionen vermitteln. Zusätzlich werden Rezeptvorschläge bereitgestellt, um die nicht immer einfache Frage zu beantworten, wie scheinbar essenzielle tierische Produkte mit einem pflanzlichen Pendant ersetzt werden können.
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