Der Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. wurde am 4. April 1968, vor genau 50 Jahren, erschossen. In seiner Heimatstadt Atlanta erinnert eine Gedenkstätte an den Mann, dessen „I have a dream“-Rede in die Geschichte einging. Zum 50. Todestag von Martin Luther King Jr. finden nun weltweit verschiedene Veranstaltungen statt – auch in Deutschland gibt es interessante kulturelle Angebote.
Die Rede, die Martin Luther King Jr. am 28. August 1963 in Washington, D.C. vor dem Lincoln Memorial anlässlich des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit hielt, ist wohl die berühmteste Ansprache von Martin Luther King Jr. Insgesamt hatten sich 250.000 Menschen versammelt, um dem Visionär und Bürgerrechtler ihr Gehör zu schenken. In seiner Rede nahm King Bezug auf den – vor allem für afro-amerikanischen Bürger- geplatzen „American Dream“, der verspricht, dass jeder Mensch durch harte und ehrliche Arbeit einen höheren Lebensstandard erreichen kann.
Neben seiner Vision eines geeinten Staates, der seine Bürger unabhängig von ihrer Hautfarbe behandelt, zeichnet sich Kings Rede vor allem durch seine meisterhafte Rhetorik aus. Die Phrase „I have a dream“ war schon oft Bestandteil seiner Reden gewesen und sollte daher gestrichen werden. Doch während er an besagtem Tag die Rede hielt, improvisierte er und flocht den „I have a dream“-Teil immer wieder in seine Ansprache ein. Diese Anapher (mehrfache Wiederholung einer Wortgruppe) sowie die getragene Vortragsweise verlieh der Rede beinahe den Charakter einer Predigt.
Hinzu kommen zahlreiche Anspielungen sowie direkte und indirekte Vergleiche zur Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, der US-Verfassung, der Bibel sowie zu Lincolns Erklärung zur Sklavenemanzipation und seiner als „Gettysburg-Address“ bekannten Rede von 1863.
Kings Rede „I have a dream“ ist bis zum Jahr 2038 urheberrechtlich geschützt. Im amerikanischen Geschichtsdrama „Selma“, ein Film aus dem Jahr 2014, musste Kings Rede daher paraphrasiert werden, um keinen Rechtsstreit auszulösen.
Stephon Ferguson hat sich die offizielle Erlaubnis der Familie King eingeholt, um die Reden des Bürgerrechtlers nachzustellen. Er sieht es als seine Mission an, Kings Reden gerade in der heutigen Zeit wiederzubeleben. Sein Aussehen und seine Stimme erinnern stark an Martin Luther King Jr., weshalb seine nachgestellten Reden einen ganz besonderen Effekt im Publikum haben.
Nicht nur am 4. April 2018 widmen sich die verschiedenen Kultureinrichtungen dem Leben und Schaffen des Baptistenpastors. Das ganze Jahr 2018 ist ein Martin Luther King-Gedenkjahr und wartet mit unterschiedlichen Kulturangeboten auf.
Ein Jahr vor seiner berühmten Rede, besuchte King Jr. Berlin und dort sogar auch den Ostteil. Der Theologe und Friedensnobelpreisträger predigte und sprach den Leuten Mut zu. Die St. Marienkirche und die Sophienkirche erinnern noch heute an dieses Ereignis, das Projekt „King Code“ ist ein digitaler Rundgang durch die Stadt und spricht vor allem das junge Publikum an. Am 4. April von 12.05 bis 12.30 Uhr strahlt der SWR2 daher eine Sendung zum 50. Todestag Martin Luther Kings aus und beschreibt, wie lebendig die Spuren des Bürgerrechtlers noch heute in Deutschland sind.
Auch Radio Bremen 2 räumt dem Ereignis extra Sendezeit ein. Vom 3. bis 6. April um 5.50 Uhr und am 7. April um 6.50 Uhr spricht Andrea Schneider die Morgenandacht zu Leben und Wirken von Martin Luther King Jr.
Am 15. April um 10.05 Uhr überträgt der Deutschlandfunk den Gottesdienst aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Oldenburg, bei dem BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba in seiner Predigt an Martin Luther King erinnern wird.
Am 16. September um 10.13 Uhr sendet der WDR einen Radiogottesdienst zu Martin Luther King Jr. live aus der Kirche am Museumsquartier, der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hamm.
In Berlin findet am 8. April um 10.30 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der St. Marienkirche statt. Die Predigt wird vom Superintendenten Dr. Bertold Höcker und dem Leiter des BEFG-Landesverbands Berlin-Brandenburg, Thorsten Schacht, gehalten.
Am 15. April wird in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Steglitz um 12.30 Uhr ein Gottesdienst zum Gedenken an den 50. Todestag Dr. Martin Luther Kings abgehalten. Die Predigt halten hier die Pastoren Dr. Matthias Walter und Scott Corwin.
In Hamm feiert die Kirche am Museumsquartier am 2. September um 10.00 Uhr einen Gottesdienst, um an die berühmte „I have a dream“-Rede zu erinnern, die sich 2018 zum 55. Mal jährt.
„I have a dream“ – Vortrag am 50. Jahrestag der Ermordung von Martin Luther King.
„Ich habe einen Traum, dass …“ – Eine musikalisch-literarische Reise zu Martin Luther King.
Ausstellung, Themenabend und Gottesdienst in Bochum.
Vortrag, Podiumsdiskussion, Abendgebet in Berlin.