Warum feiern wir Erntedankfest? Ganz einfach: Um uns dankbar für die Gaben der Natur zu zeigen. Während in der Kirche spezielle Erntedank-Gottesdienste gehalten werden, gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, den Tag zu gestalten – besonders, wenn man das Erntedankfest mit Kindern feiert.
Am 2. Oktober 2016 feiern wir das Erntedankfest. Der Feiertag, auch Erntefest oder Erntedank genannt, hat seine Wurzeln bereits in vorchristlicher Zeit. Die Völker in Nordeuropa, Griechenland, dem Römischen Reich und in Israel bedankten sich mit diversen Ritualen bei ihren Gottheiten für die Gaben der Natur. In der römisch-katholischen Kirche ist erstmals im 3. Jahrhundert ein Erntedankfest erwähnt.
Noch heute gibt es in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Religionen sich ähnelnde Rituale, um sich für die Schätze der Natur zu bedanken: Die evangelische und katholische Kirche feiert das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober. Die jüdische Gemeinde begeht das Schawuot nach Beginn und das Sukkot nach dem Ende der Ernte.
In Kanada und den USA feiert man Thanksgiving und in Japan hat sich das Erntedankfest im Laufe vieler Jahrhunderte zum gesetzlichen Feiertag entwickelt, der als Tag des Dankes für die Arbeit von den Japanern gefeiert wird.
Im hinduistisch geprägten Indien gibt es gleich mehrere Feiertage, die unserem Erntedankfest ähneln. So wird zur Wintersonnenwende im Januar Makarsankranti gefeiert, bei dem vor allem die Zuckerrohrernte eine wichtige Rolle spielt. Im Süden des Landes dauert das Fest sogar drei Tage lang und wird Pongal genannt. Kerala, die südwestliche Region Indiens, feiert ihr Erntedankfest schließlich im September.
Hier in Europa wird das Erntedankfest mit einem speziellen Gottesdienst in der Kirche gefeiert. Die Gemeinde schmückt den Altar mit Feldfrüchten, hängt eine Erntekrone auf und der Pfarrer erzählt in seiner Predigt vom Wachsen und Gedeihen, von schwerer Arbeit und deren Lohn. Aber auch die Dankbarkeit und Demut gegenüber der Natur spielen eine wichtige Rolle, da die Christen die Natur als Gottes Werk und somit als Gabe an den Menschen betrachten.
Neben den Gottesdiensten finden hierzulande auch Märkte, Tanzveranstaltungen und Umzüge statt. Das Erntedankfest ist ein fröhliches Fest und häufig ein willkommener Anlass, Kindern ein Verständnis für den natürlichen Kreislauf der Natur zu geben. Daher greifen sowohl Gottesdienste als auch säkulare Veranstaltungen diese Themen immer wieder gern zum Erntedankfest auf und entwickeln daraus Lieder, Spiele und Geschichten.
Kinder sind neugierig. Sie möchten gern die Wunder der Natur erforschen, etwa wie aus dem Korn ein Brot wird. Das Erntedankfest bietet hierfür einen wunderbaren Rahmen. Wir haben ein paar besonders schöne Ideen zusammengetragen, die die Themen Ernte, Natur und Erntedank kindgerecht vermitteln.
Mithilfe von Geschichten lassen sich wunderbare Parabeln bilden und komplizierte Themen kindgerecht aufbereiten. Diese drei Erntedank Geschichten sind unsere Favoriten und ihr könnt sie euch hier herunterladen und ausdrucken:
Spiele zum Erntedankfest gibt es jede Menge – und für alle Altersgruppen ist etwas dabei: Vom Kindergarten über die Grundschule bis hin zu anspruchsvollen Erntedank Spielen für Jugendliche. Hier eine kleine Auswahl.
Zur Vorbereitung werden zwei Körbe mit Obst und Gemüse gefüllt. Wichtig: In jedem Korb muss die gleiche Anzahl an Äpfeln, Kartoffeln und Co. vorhanden sind. Nun sollen die Kinder möglichst viele Obst- und Gemüsepaare finden. Wenn beide Körbe leer sind, wird ausgezählt, wer die meisten Paare gefunden hat. Kann der Gewinner auch alle Sorten benennen?
Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, können die Kinder auch mit verbundenen Augen die Obst- und Gemüsepaare erfühlen. Wer mag, füllt in die Körbe noch Getreide-Ähren oder Brot bzw. Brötchen.
Den Kartoffeldruck kennt wohl jeder: Einfach eine Kartoffel halbieren und entweder freihand oder unter Zuhilfenahme einer Plätzchenform entlang dieser ein Muster oder eine Figur aus der glatten Fläche schneiden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Herzen, Kreise, Vierecke, Sterne, Äpfel… Anschließend die Form mit Farbe bepinseln und auf ein Blatt Papier stempeln. Achtung: Die Farben mit nur wenig Wasser mischen, damit sie gut an der Kartoffel und anschließend auf dem Blatt haften bleiben.
Kartoffelchips sind lecker. Aber sie schmecken noch viel besser, wenn sie selbst gemacht sind. Dazu einfach beliebig viele Kartoffeln schälen und roh in dünne Scheiben schneiden. Danach mit Rapsöl oder Sonnenblumenöl bepinseln und bei 220 Grad etwa 30 Minuten bei Ober- und Unterhitze auf mittlerer Schiene backen. Abkühlen lassen und den selbstgemachten Snack zum Erntedankfest genießen!
Dieses Spiel ist etwas anspruchsvoller und eher für Jugendliche geeignet. Jeder bekommt zwei Zettel. Auf den ersten Zettel schreibt jeder fünf Wörter, die ihn spontan einfallen. Erlaubt sind Verben, Subjektive und Adjektive und diese müssen nicht in Verbindung zueinander stehen. Je unterschiedlicher sie sind, desto besser. Danach wird der Zettel gefalten und in einen Beutel gesteckt. Auf den zweiten Zettel schreibt jeder ein Gemüse oder ein Obst. Auch dieser Zettel wird zusammengefaltet und in einen anderen Beutel gesteckt.
Nun zieht der erste Spieler aus beiden Beuteln jeweils einen Zettel und liest sich alles still durch. Nach kurzer Bedenkzeit muss er nun eine möglichst spannende oder lustige Geschichte erzählen, in der das genannte Obst oder Gemüse die Hauptrolle spielt und die fünf notierten Wörter in die Erzählung mit einfließen. Danach ist der nächste Spieler dran. Wenn jeder seine Geschichte erzählt hat, wird die beste Story gekürt.