Am 1. April treiben viele Menschen wieder lustige Aprilscherze mit Freunden, Verwandten und Kollegen. Die Medien übertrumpfen sich gegenseitig mit mehr oder weniger glaubwürdigen, aber stets frei erfundenen Beiträgen, sogenannten „Enten“. Damit ihr eure Kollegen und Freunde ebenfalls in den April schicken könnt, verraten wir euch die besten Aprilscherze zum Nachmachen.
Die eigene Familie eignet sich hervorragend als Opfer für lustige Aprilscherze. Stellt einfach nachts alle Uhren im Haus eine halbe oder ganze Stunde vor und ihr dürft euch amüsieren, wie eilig es alle haben, zur Arbeit zu kommen. Ist das für euch zu aufwendig? Es geht auch einfacher! Vertauscht vor dem Frühstück den Inhalt von Salz- und Pfefferstreuer, füllt Orangensaft in die Milchpackung oder tauscht alle Teebeutel aus.
Auch der Chef und die Kollegen sind ein beliebtes Ziel für lustige Aprilscherze. Viele kennen den Trick bereits: Bittet einen Kollegen, Herrn Behr oder Frau Anna Konder anzurufen. Die Nummer, die ihr ihm hinterlegt, stammt vom örtlichen Zoo. Viele Mitarbeiter dort kennen diesen Witz schon und gehen gern darauf ein, ob denn der Braune oder der Weiße (Bär) gewünscht ist.
Besteht eine Abteilung vorwiegend aus Frauen, bietet sich ein weiterer lustiger Aprilscherz an. Alle weiblichen Teammitglieder berichten ihrem Chef nacheinander von ihrer (erfundenen) Schwangerschaft. Das sorgt garantiert für einen großen Lacher – und für große Erleichterung, wenn sich herausstellt, dass das nur ein Aprilscherz war!
Wer technisch versiert ist, kann seinen Kollegen mit diesem fiesen Aprilscherz ärgern: Macht einen Screenshot (mittels Druck-Taste) von dessen Desktop und stellt diesen als Hintergrundbild ein. Nun noch sämtliche Symbole und die Taskleiste auf dem Desktop ausblenden und schon wird der Eindruck eines „eingefrorenen“ Bildschirms erweckt. Wer noch eins drauflegen möchte, dreht zusätzlich den Bildschirm um.
Haben es eure Kinder auch oft eilig, aus dem Haus zu kommen? Dann knotet einfach die Enden der Schnürsenkel von den Schuhen der Kleinen zusammen und macht das am besten mit allen Schuhpaaren! Durch euren lustigen Aprilscherz werden sie eine Weile brauchen, um alles zu entwirren. Eine weitere Möglichkeit, Kinder in den 1. April zu schicken, ist ein mystisches Paket. Fragt am Frühstückstisch in die Runde, für wen das große Geschenk im Flur gedacht ist. Sofort werden die Kinder nachsehen, doch April, April! Bei einem weiteren beliebten Aprilscherz zaubert ihr buntes Wasser aus dem Wasserhahn. Schraubt das untere Teil des Wasserhahns (Sieb) ab und steckt eine Osterei-Färbetablette hinein. Danach wieder alles verschrauben und dann ist der Schreck groß, wenn beim allmorgendlichem Zähne putzen blaues Wasser herausströmt.
Wollt ihr euren Lehrer mal so richtig in den April schicken? Dann nehmt am 1. April vor Unterrichtsbeginn so Platz, dass die Hälfte der Klasse mit dem Rücken zum Lehrer sitzt. Wenn dieser sagt, ihr sollt euch umdrehen, drehen sich ALLE Schüler um, sodass nun die andere Hälfte mit dem Rücken zu ihm sitzt.
Zum 1. April könnt ihr euch auch eine längere Pause sichern, indem ihr alle Uhren im Zimmer, also auch alle eure Armband- und Handyuhren, 15 Minuten vorstellt. Wenn ihr dann noch behauptet, die Klingel sei kaputt, kann die Pause kommen!
Eine weitere Idee für einen lustigen Aprilscherz müsst ihr gemeinsam mit einer anderen Klasse planen. In der Pause tauscht ihr mit den anderen den Raum. Die beiden Lehrer werden dann denken, sie seien im falschen Zimmer.
Am 1. April 1957 sendete die BBC als lustigen Aprilscherz einen Beitrag über die erfolgreiche Spaghetti-Ernte in der Schweiz. Bündelweise ernteten dort die Bauern die Nudeln von Spaghetti-Bäumen. Daraufhin riefen viele ungläubige Zuschauer beim Sender an und erkundigten sich, wie man selbst einen Spaghetti-Baum züchten könnte. Leider wurden sie alle mit diesem lustigen Aprilscherz hereingelegt.
Einen weiteren lustigen Aprilscherz leistete sich das schwedische Fernsehen. 1962 gab es nur einen Fernsehkanal, der in schwarz-weiß lief. Ein Moderator gab bekannt, dass eine neue Sendetechnik entwickelt wurde, mit der die Zuschauer Farbfernsehen empfangen konnten. Dafür sollten sie einen Nylonstrumpf über das Fernsehgerät ziehen und sich anschließend in einem bestimmten Winkel zum TV-Gerät setzen. Tausende Schweden probierten diese Methode aus, aber am Ende schauten alle dumm aus der Wäsche, als sie den Aprilscherz erkannten.
Der Schokoladenhersteller Ritter Sport pries 2014 eine limitierte Auflage mit der Geschmacksrichtung „Mett“ an, die aufgrund der angeblich hohen Nachfrage produziert wurde.
Ein Heißluftballon in Form eines Suppentellers verwirrte 1989 hunderte Autofahrer in London. Sie stoppten auf der Autobahn, um das vermeintliche Ufo zu beobachten. Den Stau verursachte allerdings keine außerirdische Lebensform, sondern der Chef des Musikkonzerns „Virgin“, Richard Branson. Er selbst steuerte den Heißluftballon in einem Marsmännchenkostüm.
Einen ebenfalls nicht ganz so lustigen Aprilscherz erlaubte sich am 1. April 2000 ein Saarbrücker Radiosender. Er meldete, dass künftig die grauen Führerscheine ungültig seien. Durch einen Anruf bei der „Europäischen Verkehrssicherheitsbehörde“ könnten die Inhaber ihren Führerschein jedoch verlängern, hieß es. Doch diese Behörde war frei erfunden und so riefen viele besorgt bei der Polizei an. Übrigens: Die grauen Führerscheine sind noch bis 2033 gültig! Danach müssen sie allerdings tatsächlich umgetauscht werden.
Und noch ein Aprilscherz für Autofahrer: Mehrere Radiosender schlossen sich 2011 zusammen und verkündeten, dass das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg Verkehrssündern Punkte erlassen würde. Mittels einer Lotterie sollten Autofahrern insgesamt 60.000 Punkte gestrichen werden. Bei den Radiosendern und dem Bundesamt standen danach die Telefone nicht mehr still.
Die Redewendung „jemanden in den April schicken“ ist erstmals 1618 aus Bayern überliefert worden. Der Aprilscherz selbst fand jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Tradition. Zum Urpsrung der Aprilscherze gibt es verschiedene Theorien.
Eine Theorie bezieht sich auf die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX aus dem Jahr 1564. Der König verlegte damals den Jahresanfang vom 1. April auf den 1. Januar. Doch schon hier verzweigt sich die Theorie in zwei Versionen: Während die einen behaupten, dass einige Franzosen vor allem aus Unwissenheit heraus das neue Jahr weiterhin am 1. April feierten und deshalb als „Aprilnarren“ bezeichnet wurden, erklären andere, dass List im Spiel war. So sollen findige Franzosen gezielt zu Neujahrsfeiern am 1. April eingeladen und allen, die dieser Einladung folgten, einen Streich gespielt haben.
Eine weitere Theorie besagt, dass der französische König Heinrich IV an einem 1. April eine Einladung von einem jungen Mädchen aus dem Volk erhielt, die sich mit ihm zu einem Tête-à-Tête verabreden wollte. Als er am Treffpunkt ankam, erschien sein gesamter Hofstaat inklusive seiner Gattin, die ihn in den April schickten.
Im Christentum gibt es eine eigene Erklärung für diesen speziellen Tag: Am 1. April soll der gefallene Engel Luzifer in die Hölle gegangen sein. Zudem ist der 1. April laut Überlieferung der Geburts- und Todestag Judas‘ Iskariot (der Verräter Jesu). An diesem Unglückstag soll man sich demnach besonders in Acht nehmen, wahrscheinlich auch vor fiesen Aprilscherzen.
Der Brauch, Freunde in den April zu schicken, könnte allerdings auch vom Augsburger Reichstag im Jahr 1530 stammen. Dort wurde bestimmt, dass am 1. April das Münzwesen geregelt werden sollte. Allerdings fand dieser Münztag nicht statt und die Bürger spotteten über die Adligen, die auf den Tag gesetzt und viel Geld verloren hatten.
„April Fools‘ Day“ – so nennen die Amerikaner und Briten ihren 1. April. Bei ihnen sind nicht nur lustige Aprilscherze bekannt, viele versenden ebenfalls eine Grußkarte an diesem Tag.
In Spanien und den lateinamerikanischen Ländern werden Freunden und Bekannten am 28. Dezember Streiche gespielt. Es ist der Tag der unschuldigen Kinder (Día de los Santos Inocentes). Ist ein Streich geglückt, ruft man „Inocente, inocente“ (unschuldig, unschuldig), was stark an das deutsche „April, April!“ erinnert.
In Frankreich, französischsprachigen Ländern und in Italien steht der 1. April ganz im Zeichen des Fisches. Kinder basteln kleine Papierfische und versuchen, sie mit Klebestreifen an den Rücken eines Erwachsenen zu hängen. Fällt dem Hereingelegtem der Fisch schließlich auf, rufen sie „Poisson d‘avril!“ („Aprilfisch“).
In früheren Zeiten klebten die Aprilnarren richtige Fische auf die Rücken der Seefahrer, denen es an diesem Tag verboten war, zur See zu fahren. Wenn diese den Fisch den ganzen Tag lang nicht bemerkten, begann er zu stinken und sie ernteten den Spott der Leute.