Es ist beschlossene Sache: Zum 500. Jahrestag der Reformation begehen alle deutschen Bundesländer den Reformationstag 2017 als gesetzlichen Feiertag. Vor allem die norddeutschen Bundesländer sehen darin die Chance auf einen zusätzlichen Feiertag über 2017 hinaus.
Bisher ist der Reformationstag nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein gesetzlicher Feiertag. Aufgrund des Jubiläums in 2017 schlug die Ministerpräsidentenkonferenz 2012 vor, den Reformationstag 2017 bundesweit zu begehen, um den Anlass gebührend zu feiern. Über diesen Vorschlag mussten nun die Länder einzeln abstimmen. Sukzessive stimmte eine Landesregierung nach der anderen dafür, sodass nun tatsächlich der Reformationstag 2017 bundesweit als gesetzlicher Feiertag begangen wird.Doch nicht nur der 31. Oktober wird ein Grund zum Feiern sein: Aufgrund des Jubiläums finden viele Veranstaltungen rund um den Reformationstag 2017 statt, um diesen gebührend zu begehen.
Während Baden-Württemberg mit der Einführung des Feiertags in 2017 auch gleich dessen Außerkraftsetzung am 1. November 2017 beschloss, erwägt der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord in Schleswig-Holstein, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag über 2017 hinaus fortzuführen. Mit diesem Vorschlag könnte sich auch der evangelische Landessuperintendent von Niedersachen, Dr. Hans Christian Brandy, anfreunden, jedoch hegt er zugleich Zweifel am Gelingen dieses Vorhabens. Im niedersächsischen Landtag wurde bereits vor zwei Jahren vorgeschlagen, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag einzuführen – erfolglos. Das darauf folgende Bemühen, den sächsischen Buß- und Bettag in Niedersachsen als „Gebetstag der Religionen“ zu begehen scheiterte ebenfalls.
Dabei ist das Feiertagsgefälle in Deutschland von Nord nach Süd groß: Länder wie Bayern und Baden-Württemberg profitieren von drei bis vier zusätzlichen, katholischen Feiertagen, die der evangelisch geprägte Norden nicht begeht. Bayern etwa verfügt über dreizehn gesetzliche Feiertag während Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen jeweils nur die bundesweit geregelten neun gesetzlichen Feiertage begeht.
Die Gewerkschaft möchte sich jedoch nicht von den bisher gescheiterten Versuchen abschrecken lassen und kämpft weiter. Sie sieht im bundesweiten Reformationstag 2017 einen guten Anlass, das Thema erneut anzugehen.
Im Jahre 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg. Damit leitete er eine bedeutende Wende in der Kirche der damaligen Zeit ein. Hier findet ihr ausführliche Informationen, warum wir den Reformationstag feiern.
Zudem informiert die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ anlässlich des Jubiläums 2017 über die zahlreichen Veranstaltungen rund um den Globus: www.luther2017.de.
Auch wir haben uns mit den Veranstaltungen rund um den Reformationstag 2017 beschäftigt. Dabei gibt es besonders Mitteldeutschland viel zu entdecken: 1483 in Eisleben geboren, ging Martin Luther in Mansfeld und Magdeburg zur Schule, studierte schließlich Jura und Theologie in Erfurt und Wittenberg. Nach seinem Thesenanschlag 1517 in Wittenberg und der „Leipziger Disputation“ flüchtete er sich nach Eisenach, wo er schließlich auf der Wartburg als „Junker Jörg“ im Exil lebte. Nach Aufenthalten in Weimar, Jena oder Naumburg, verstarb Luther im Jahre 1546 in Mansfeld. Anhand dieser Stationen im Leben Martin Luthers haben wir in einer Infografik die interessantesten Events zum Reformationsjahr 2017 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen gestellt. Informiert euch und wandelt dabei auf den Spuren Luthers!
Ein besonderes Highlight im Reformationsjahr 2017 ist der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 26. bis 28. Mai 2017. Dieser findet in diesem Jahr nicht wie gewöhnlich an nur einem Ort, sondern in sechs weiteren Städten statt. So beteiligen sich neben Berlin und Wittenberg auch Magdeburg, Leipzig, Erfurt, Dessau-Roßlau, Halle und Eisleben sowie Weimar und Jena am „Kirchentag auf dem Weg“. Sein Ende findet der Kirchentag 2017 schließlich in Wittenberg bei einem Festgottesdienst mit Bürgerfest und „Reformationspicknick“ auf den Elbwiesen vor der Stadt.