Der Tag der Samen am 6. Februar ist ein wichtiger Tag für die Sápmi-Bevölkerung im Norden Europas. Lange Zeit wurden sie unterdrückt. Doch mit ihrem ganz persönlichen Nationalfeiertag wird ihre Kultur und Tradition geehrt.
Feiertag: Tag der Samen
Datum: 6. Februar
Feiertag seit: 1993
Länder: Norwegen, Schweden, Finnland, Kola-Halbinsel (Russland)
Am 6. Februar ist der Tag der Samen, ein Nationalfeiertag für die indigene Bevölkerung des Sápmi. Der Sápmi oder „Same-Ätnam“ ist der Kulturraum der Samen, der sich über den nördlichen Teil der Länder Norwegen, Schweden und Finnland sowie über die russische Kola-Halbinsel erstreckt.
Die Samen hatten es in der Vergangenheit nicht einfach, wurden über viele Jahrhunderte hinweg diskriminiert. Im Jahr 2016 wurde ihre Geschichte im Film „Sameblod“ (deutsch: „Samiblut“) aufgegriffen, welcher zahlreiche Auszeichnungen, darunter „Bester nordischer Film“ und „Beste Kamera“ beim Göteborg International Film Festival 2016 erhielt.
Ein generelles Umdenken in Bezug auf die Samen etablierte sich erst in den 1980er Jahren und mündete 1993 schließlich darin, den 6. Februar als Nationalfeiertag der Samen zu begehen. Das Datum wurde mit Bedacht gewählt, denn am 6. Februar 1917 fand der erste länderübergreifende samische Kongress in Trondheim, Norwegen, statt.
Die Samen sind die Urbevölkerung Nordeuropas. Sie siedeln in ihrem Gebiet mindestens seit dem 5. Jahrhundert nach Christus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie jedoch im Zuge aufkommenden Rassismus stark unterdrückt und diskriminiert. Das ging sogar so weit, dass der schwedische Reichstag im Jahr 1928 das Recht aberkannte, in ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet zu fischen und zu jagen, den Kindern wurde eine normale Schulbildung verweigert und in allen Landesschulen wurde die samische Sprache komplett verboten.
Doch seit den 1950er Jahren setzten sich immer mehr Samen zur Wehr und kämpften für ihr Recht auf Selbstbestimmung. Nach und nach erhielten sie ihre eigenen Parlamente. Den Anfang machte Finnland 1973, es folgte Norwegen 1989 und Schweden 1993. Seit 1992 gilt in Norwegen und Finnland außerdem die samische Sprache als offizielle Landessprache. Schweden zog im Jahr 2000 nach und erklärte Samisch als offizielle Minderheitensprache.
Dank dieser Entwicklung gibt es mittlerweile Kindergärten und Schulen, in denen Samisch gesprochen wird sowie samische Radio- und Fernsehsendungen. Im Jahr 1990 eröffnete in Norwegen eine samische Universität und das Festival „Riddu Riđđu“ feiert alljährlich die Kultur der nordischen, indigenen Völker und somit auch die der Samen. Samische Popstars wie Sofia Jannok oder Maxida Märak.
Dennoch genießen die Samen noch nicht den Status, den sie sich wünschen. Immer wieder kommt es vor, dass sie als Lappen bezeichnet werden, eine abwertende Bezeichnung aus der Zeit der Rassenbiologie ist.
Derzeit leben rund 70.000 Samen in Norwegen, Schweden, Finnland und auf der russischen Halbinsel Kola.
Die farbenfrohe Fahne der Samen wurde am 15. August 1986 auf der nordischen Sámi-Konferenz offiziell als Flagge der Samen bestätigt. Ihre Gestaltung vereint viele Symboliken: Der Kreis repräsentiert die Rahmentrommel, die im Schamanismus und der der Musik der Sámi häufig verwendet wird.
Die allgemeine farbliche Teilung in Rot und Blau symbolisiert Sonne und Mond. Dabei steht die Farbe Rot im Speziellen für Wärme, Licht, Feuer und Liebe. Grün repräsentiert die Natur, Gelb die Sonne und die Langlebigkeit und Blau für das Wasser – den Ursprung allen Lebens. Die Farben sind zudem in der traditionellen Kleidung der Samen wiederzufinden.
An elf fest definierten Tagen wird die samische Flagge gehisst – dazu zählt natürlich auch der Tag der Samen am 6. Februar.