Dieses Wochenende ist es wieder soweit: Die Uhren werden am Sonntag, den 26. Oktober 2014 um 3 Uhr morgens auf 2 Uhr morgens eine Stunde zurückgestellt – die Winterzeit 2014 beginnt! Die Mehrheit der Deutschen kann in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Stunde länger schlafen.
Anlässlich der bevorstehenden Winterzeit 2014 führte die DAK-Gesundheit Hamburg ein Umfrage durch, bei der 71 Prozent der Befragten die Zeitumstellung ablehnten. Die meisten von ihnen würden es bevorzugen, ganzjährig in der Sommerzeit zu leben. Zudem kämpfe jeder Vierte mit gesundheitlichen Problemen aufgrund der Zeitumstellung.
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin berichtete bereits 2013 davon, dass die Umstellung auf Winterzeit zu etwa acht Prozent mehr Verkehrsunfällen führe. Krankenhauseinweisungen mit Verdacht auf Herzinfarkt würden ebenfalls ansteigen, da der menschliche Körper sich nicht entsprechend schnell an den neuen Tagesrhythmus gewöhnen kann.
Wie die Kaufmännische Krankenkasse KKH heraus fand, sind von den Folgeerscheinungen der Zeitumstellung besonders Frauen betroffen. Ihr Schlafrhythmus pendelt sich erst nach einigen Tagen wieder ein. Die Experten raten daher zu ausreichender Bewegung an der frischen Luft, da sowohl die Bewegung als auch das Sonnenlicht dabei helfen, den Körper an die Winterzeit zu gewöhnen.
Nachdem Russland seit Oktober 2011 in „ewiger Sommerzeit“ lebt, unterzeichnete Präsident Vladimir Putin nun ein Gesetz, welches die Winterzeit 2014 in Russland wieder einführt. Grund dafür waren die Beschwerden vieler Russen, dass es morgens im Winter viel zu lange dunkel sei.
So werden auch in Russland am 26. Oktober 2014 die Uhren um eine Stunde zurückgestellt – auf „ewige Winterzeit“. Denn während wir in Deutschland im März 2015 erneut an den Uhren drehen, wird Russland seine „neue“ Zeit beibehalten.
Als letztes Land der Europäischen Union führte Deutschland 1980 die Sommerzeit ein. Ziel war es damals, Verbrauch und Kosten für Energie zu senken, da in den 1970er Jahren ein großer Ölmangel und eine damit verbundene, europaweite Energiekrise herrschte. Man wollte das Tageslicht besser nutzen und somit den Energieverbrauch senken. Zudem versprach man sich eine allgemeine Steigerung der Lebensfreude aufgrund der effektiven Nutzung des Tageslichts.
Seit 1997 dauert die Winterzeit in allen EU-Staat vom letzten Sonntag im Oktober bis zum letzten Sonntag im März.
Das Für und Wider bezüglich einer Beibehaltung von Sommer- und Winterzeit wird immer wieder heiß diskutiert. Die bei der Einführung geplanten Effekte auf den Energieverbrauch seien nicht eingetreten, ließ die deutsche Bundesregierung verlauten. Die Einsparungen beim Stromverbrauch für Beleuchtung würden durch einen Mehrverbrauch an Heizenergie kompensiert und schlimmer noch – übertroffen. Die Energiebilanz sei also negativ.
Dennoch sah die Bundesregierung keinen Anlass, die Zeitumstellung 2014 abzuschaffen. Laut Regierungssprecher Steffen Seibert müssten alle 28 EU-Staaten für eine solche Abschaffung der Zeitumstellung stimmen. Dies sei „im Moment nicht in Aussicht“ teilte er am Mittwoch in Berlin mit.
Für all jene, die sich jedes Jahr aufs Neue fragen, ob sie zur Winterzeit die Uhr vorstellen oder zurückstellen müssen, haben wir hier ein paar Eselsbrücken:
Für Sonnenanbeter: Immer zum Sommer hin. → Im Frühjahr eine Stunde vor, im Herbst eine Stunde zurück.
Für Wetterfrösche: Wie beim Thermometer. → Im Frühjahr Plus, im Winter Minus.
Für Sprachtalente: Spring forward, fall back. → Im Frühling (spring) springt der Zeiger nach vorn, im Herbst (fall) fällt er zurück.
Übrigens: Am Sonntag, den 29. März 2015, werden um 2 Uhr morgens die Uhren dann wieder um eine Stunde vorgestellt: Von Winter- auf Sommerzeit.
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