Die Zeitumstellung 2016 findet in der Nacht von Samstag, den 26. März auf Sonntag, den 27. März statt. Am 27. März um 2 Uhr morgens werden die Uhren auf 3 Uhr vorgestellt. Wir verlieren mal wieder eine Stunde Schlaf – vielleicht zum letzten Mal?
Anlässlich der Zeitumstellung 2016 entfacht auch dieses Jahr wieder eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme. Die Gegenargumente, die immer wieder angeführt werden, sind vor allem die gesundheitlichen Auswirkungen der Zeitumstellung auf den Bio-Rhythmus der Menschen. Viele leiden noch bis zu vier Wochen nach der Zeitumstellung an einem aus den Fugen geratenen Tagesrhythmus: Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen.
Für ein Aufhorchen unter den Zeitumstellungsgegnern sorgt nun ein Gutachten für den Bundestag. Der 200 Seiten starke Bericht resümiert die aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema und deren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Das Fazit scheint allseits bekannt: Niemand braucht und nur wenige mögen die Zeitumstellung, aber da sie nun einmal da ist, tut man sich schwer, sie wieder abzuschaffen. Doch die Erkenntnisse aus dem Bericht gehen noch weiter.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Zeitumstellung galten lange Zeit als „gefühlt“ und nicht eindeutig nachweisbar. Gemäß des Gutachtens verdichten sich nun aber die Hinweise darauf, dass ein direkter Zusammenhang besteht. Hinzu komme, dass der gewünschte Energiespar-Effekt nicht eingetreten ist und auch die Wirtschaft nicht wie vermutet Kosten durch die Zeitumstellung einspare.
Alles in allem klingt das wie ein gescheitertes Experiment, welches nun schwarz auf weiß nachzulesen ist. Somit könnte das Gutachten der Türöffner für eine Abschaffung der Zeitumstellung sein.
Ralph Lenkert von der Linksfraktion würde die Abschaffung der Zeitumstellung begrüßen. Wenn es nach ihm ginge, könnte die Sommerzeit das ganze Jahr über gelten. Andere Abgeordnete sind die Zeitumstellung zwar ebenfalls müde, präferieren aber die Winterzeit als Normalzeit.
Laut Lenkert müsse die Bundesregierung dem EU-Parlament in Brüssel mitteilen, dass Deutschland künftig auf weitere Zeitumstellungen verzichten möchte. Dies müsse die EU-Kommission dann mit den anderen Mitgliedsstaaten besprechen.
Auch wenn das Gutachten neue Hoffnung für ein Ende der Zeitumstellung aufkommen lässt, muss man sich vor Augen halten, dass alle bisherigen Versuche gescheitert sind. Und immerhin: In diesem Jahr fällt der Tag der Zeitumstellung auf den Ostersonntag. Die verlorene Stunde kann somit bequem durch Ausschlafen am Ostermontag nachgeholt werden.