In den USA wird vor allem am Ostersonntag von 10 bis 16 Uhr die Osterparade in der 5th Avenue in New York City zelebriert. Dann zieht eine kunterbunte Parade kostümierter Menschen durch die Straße, die vor allem durch ihre exotischen und raffinierten Hüte auf sich aufmerksam machen.
Auch in Spanien gibt es Osterprozessionen, diese haben jedoch einen starken kirchlichen Charakter. Sie finden während der „Semana Santa“, der Heiligen Woche statt und haben ihren Höhepunkt am Karfreitag mit der Hauptprozession.
Die Mitglieder verschiedener kirchlicher Bruderschaften laufen mit Heiligenbildern, Büßern in langen Kutten und Spitzhaube sowie Musikkapellen und Trommlern eine festgelegte Route entlang, um sich symbolisch von der Buße zu befreien. Aufgrund der auffälligen Kutten und der kräftigen Trommelmusik entsteht eine ganz eigene, mystische Atmosphäre.
Derartige Proszessionen finden auch in Lateinamerika und Italien statt.
Ein schlagkräftiger Osterbrauch aus Tschechien verlangt, dass Männer bei jungen Frauen aus ihrer Verwandtschaft oder Nachbarschaft klingeln, um ihnen mit geflochtenen Weidenruten leicht auf die Beine zu schlagen. Diese ungewöhnliche Ostertradition soll Jugend und Gesundheit bringen.
Die Osterbräuche in Finnland erfordern ebenfalls, dass sich Freunde und Bekannte am Palmsonntag mit einer Birkenrute gegenseitig auf den Rücken schlagen. Die Ruten sollen Glück bringen und an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus bei seiner Rückkehr nach Jerusalem begrüßt wurde.
Englands Osterbräuche gehen etwas sanfter zu. Hier tätschelt man sich gegenseitig mit Weidenkätzchenzweigen – auch dieser Osterbrauch verspricht Glück für das nächste Jahr.
Zu den verrückten Osterbräuchen weltweit gehören die traditionellen Heringsbegräbnisse in Irland. Zum Ende der Fastenzeit feiern die Iren Beerdigungszeremonien, bei denen sie die Heringe, die zu den Hauptnahrungsmitteln während der vierzigtägigen Fastenzeit gehören, zu Grabe tragen. Oft wird der Brauch von einem Metzger initiiert, der sicherlich besonders glücklich über das Ende der Fastenzeit ist.
Ein weiterer lustiger Osterbrauch ist das Eierwerfen in Bulgarien. Hier wirft man die Ostereier gegen Kirchenmauern oder auf Familienmitglieder, stets darauf bedacht, dass die Eier bei dem Manöver nicht zerbrechen. Wem dies gelingt, dem wird ein erfolgreiches Jahr vorhergesagt.
In Schweden gibt keinen Osterhasen, stattdessen bringt dort das Osterküken die Ostereier. Daher steht das Osterfest in Schweden ganz im Zeichen der Farbe Gelb: Mit gelben Küken schmücken die Schweden ihre österliche Wohnung und an Birkenzweige werden gelbe Federbüschel gebunden.
In Australien gelten Hasen und Kaninchen als Umweltplage. Daher wollte man ungern dem Hasen das Überbringen der Ostereier überlassen. So kam es, dass in Australien der Osterbilby die Eier bringt.
Die Ähnlichkeit des kleinen Beuteltieres mit dem Osterhasen ist verblüffend. Entsprechend wird er auch in Szene gesetzt: Es gibt Schokoladen-Bilbys, Deko-Bilbys und Spielzeug-Bilbys. Allerdings konnte sich das süße Beuteltier noch nicht komplett gegenüber dem Osterhasen durchsetzen. Die Kampagne „Anti-Rabbit Research Foundation“ setzt sich daher vehement dafür ein, dass die Ostereier künftig nur noch vom Osterbilby gebracht werden.
Wissenswertes über Ostern: